Seit der Verabschiedung des Cannabisgesetzes (CanG) am 01. April 2024 ist der Anbau von Cannabis in Privatgärten auch in Deutschland legal. 

Das Anbauen von Cannabis im Garten ist eine spannende Alternative zum Indoor-Anbau, denn im Gegensatz zu drinnen sind die Pflanzen im Freien allen Launen der Natur ausgesetzt. Hier gibts mehr zum Thema Indoor vs Outdoor anbauen. Gleichzeitig können auf der größeren Anbaufläche beeindruckende Pflanzen herangezogen werden, die eine beachtliche Ernte abwerfen können.

Dabei gibt es jedoch einiges zu beachten: Neben den rechtlichen Bestimmungen kommt es auch auf die Auswahl der passenden Samen und die richtige Pflege der Pflanzen an. Alles Wichtige erfährst du hier.

Anbau von Cannabis im eigenen Garten: rechtliche Vorgaben

Der Anbau von Cannabis im eigenen Garten für den persönlichen Gebrauch ist in Deutschland erlaubt – allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen. Denn auch im Rahmen der Gesetzesänderung gelten weiterhin rechtliche Vorgaben, die unbedingt berücksichtigt werden müssen:

  • Erwachsene Personen dürfen zum Zwecke des Eigenkonsums maximal drei Cannabispflanzen gleichzeitig anbauen.
  • Minderjährige dürfen keinen Zugang zu Gärten haben, in denen Cannabis angebaut wird. 
  • Die Pflanzen sollten in einem abgezäunten Bereich ohne Einsicht und Zugriff angebaut werden.
  • Der Anbau von Cannabis in Kleingärten ist nicht erlaubt.
  • Weitergabe und Verkauf des privat angebauten Cannabis ist ebenfalls nicht erlaubt.

Bei einem Verstoß gegen diese Vorgaben sind weiterhin rechtliche Konsequenzen zu erwarten. Es lohnt sich also, sich regelmäßig über die aktuellen Verordnungen und Einschränkungen zu informieren, um rechtliche Fehltritte zu vermeiden.

Die richtigen Cannabis Samen wählen!

Wenn du einen passenden Standort gefunden hast, der den rechtlichen Vorgaben entspricht, steht dem Anbau eigentlich nichts mehr im Weg. Zunächst benötigst du allerdings die passenden Samen. Diese bekommst du entweder online oder lokal in spezialisierten Geschäften. Wie bei allen anderen Pflanzen gibt es auch bei Hanfpflanzen verschiedene Sorten, die sich nicht nur im Hinblick auf ihre Konsummerkmale unterscheiden, sondern auch hinsichtlich ihrer Wachstums- und Pflegeeigenschaften.

Für das sogenannte Outdoor-Growing, also den Anbau im Freien, eignen sich frühblühende Sorten am besten, da der feuchte deutsche Herbst bei den Pflanzen zur Schimmelbildung führen kann.  

Geheimtipp: Autoflowering-Samen

Ein echter Geheimtipp für den Cannabisanbau sind die sogenannten Autoflowering-Samen. Autoflowering-Cannabis ist – im Gegensatz zu photoperiodischen Sorten, die zur Blüte eine bestimmte Anzahl an Lichtstunden benötigen – unabhängig von bestimmten Lichtzyklen. Stattdessen blühen Autoflowering-Pflanzen basierend auf ihrem Alter automatisch mit der Blüte, was sie besonders beliebt bei Anbauern und Anbauerinnen macht, die sich schnelle und/oder mehrere Ernten pro Jahr wünschen. Denn dank der automatischen Blüte verkürzt sich der gesamte Wachstumszyklus der Pflanze; viele Sorten brauchen nur etwa acht bis zehn Wochen von der Keimung bis zur Blüte.

Cannabispflanzen vorziehen

Bevor der Anbau im Garten starten kann, müssen die Pflanzen aus den Samen vorgezogen werden. Das ist frühestens ab Mitte April möglich und gelingt am besten auf einer hellen Fensterbank oder in einem frostsicheren Gewächshaus. Dabei benötigen die Keimlinge nicht nur viel Licht, sondern auch eine Keimtemperatur zwischen 20 und 25 Grad, weshalb ein direktes Aussähen im Garten nur selten erfolgreich ist. Auch die hohe Luftfeuchtigkeit, die die jungen Pflanzen für ein gesundes Wachstum bevorzugen, spricht für die Aufzucht im Innenraum oder Minigewächshaus.

Bei optimalen Bedingungen keimen die Hanfsamen in der Regel schon nach drei bis sieben Tagen und schießen anschließend rasant in die Höhe. Wenn die Sämlinge vier bis fünf Blattpaare gebildet haben, können sie nach Eisheiligen an einen warmen und sonnigen Standort im Freien verpflanzt werden.

Der richtige Standort für Cannabis im Garten

Für eine erfolgreiche Ernte ist die Auswahl des richtigen Standortes entscheidend. Idealerweise sollte er nicht nur vor neugierigen Blicken geschützt sein, sondern auch über ausreichend Sonneneinstrahlung verfügen. Außerdem sollte auch die Beschaffenheit des Bodens berücksichtigt werden: Cannabispflanzen gehören zu den Tiefwurzlern und benötigen daher auch einen tiefgründigen Boden, der ausreichend Nährstoffe für die starkzehrenden Pflanzen enthält. 

In der Regel bevorzugen Hanfpflanzen humose Erde mit einem pH-Wert zwischen sechs und sieben. Passend vorgemischte Erde kann online erworben werden; alternativ kannst du auch einfach eine Hand voll Langzeitdünger (z.B. Schafwollpellets oder Hornspäne) mit in das Pflanzloch geben.

Hanfpflanzen richtig pflegen

In der Wachstumsphase solltest du deine Hanfpflanzen regelmäßig gießen und mit Flüssigdünger versorgen. Als Nachbarpflanzen eignen sich zum Beispiel Bohnen, Erbsen oder Klee. Auch Kräuter mit ätherischen Ölen wie Zitronenmelisse oder Pfefferminze können problemlos neben den Cannabispflanzen gesetzt werden und dabei helfen, Schädlinge fernzuhalten.

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